Eröffnung: Freitag, 14. November 2025, 19 Uhr
Die USA der fünfziger Jahre wirkten auf den jungen Fotografen Max Scheler wie eine Befreiung aus der Nachkriegstristesse der jungen Bundesrepublik. Trotz seiner Faszination für die „Neue Welt“ richtet sich sein fotografischer Blick aber auch auf die gesellschaftlichen und politischen Widersprüche der neuen Weltmacht.
Bis zur Mitte der 1970er Jahre berichtet er immer wieder über Armut und Reichtum, die atomare Bedrohung in Zeiten des Kalten Kriegs, den Rassismus vieler weißer US-Bürger und das wachsende Selbstbewusstsein der Afroamerikaner. Zahlreiche Reportagen Schelers dokumentieren die zunehmende Polarisierung zwischen den politischen Lagern im Verlauf der Präsidentschaftswahlkämpfe in den USA.
In den wenigen Jahren seines photographischen Schaffens hat Max Scheler ein Werk hinterlassen, das zu den bedeutendsten der Nachkriegszeit gehört. Die Ausstellung im Mark Twain Center mit mehr als 80 Schwarzweiß-Arbeiten und Farbbildern zeigt Max Scheler als Chronist historischer Ereignisse mit großer Liebe zum Alltäglichen.
Der Künstler:
Der 1928 in Köln geborene Max Scheler begann seine Tätigkeit als freier Bildjournalist zu Beginn der 1950er Jahre. Im Auftrag der Agentur Magnum und großer Magazine – ab 1959 viele Jahre beim Hamburger Stern – arbeitete er in allen Teilen der Welt. In seinen ausdrucksstarken Bildessays verbindet er Tagesaktualität mit langfristig angelegter Analyse. Dabei steht Menschen im Mittelpunkt, denen sich Scheler mit einer Mischung aus Zurückhaltung und Bewunderung nähert. Seit der Mitte der 1970er Jahre wirkte er federführend beim Aufbau der Zeitschriften Geo und Merian mit und starb 2003 in seiner Wahlheimat Hamburg.
Öffnungszeiten
Mittwoch bis Sonntag von 13 bis 18 Uhr
geschlossen am 24., 25., 31. Dezember und 1. Januar
Website Mark Twain Center Heidelberg
Fotos:
Wahlparty der Republikaner, Südstaaten USA, USA 1964 © Max Scheler Nachlass, Hamburg
Jackie und John F. Kennedy erwarten Hassan II. von Marokko, Washington 1963. © Max Scheler Nachlass, Hamburg
Fußmassage, Atlanta, 1964. © Max Scheler Nachlass, Hamburg