Ausstellungsdauer: bis 19. April 2020
„Arne Schmitt untersucht in seinen fotografischen Arbeiten Architektur und Städtebau unter historischen und gesellschaftlichen Gesichtspunkten.
Ausgangspunkt seiner Räson betitelten Ausstellung in der Rudolf-Scharpf-Galerie sind zwei Videoarbeiten, die sich mit der Geschichte und Gegenwart Ludwigshafens unter dem Einfluss der BASF beschäftigen: Stadt-Gegenstadt ist eine Gegenüberstellung der benachbarten Städte Mannheim und Ludwigshafen und basiert auf dem gleichnamigen Text von Ernst Bloch aus dem Jahr 1928. Der heiße Frieden, ein in den 1960er-Jahren von der BASF produzierter Essayfilm, lässt die globale Marktwirtschaft als historisch gewachsene Ideologie begreifbar werden.
Demgegenüber präsentiert Arne Schmitt seine jüngste Arbeit, Zeichen der Zeit. Zur Geschichte eines geschichtslosen Gebiets genannt Parkstadt Schwabing. Hierbei handelt es sich um ein Porträt eines in den 1990er-Jahren geplanten Büro- und Dienstleistungsviertels im Norden Münchens, das Schmitt anhand von Archivfotografien und Zitaten aus Presse und Bauakten, wie auch über eigene Fotografien von Straßen- und Firmenschildern formuliert. So liefert die Arbeit einen Einblick in die wechselhafte Entstehungsgeschichte dieses Viertels und offenbart Strategien neoliberaler Stadtentwicklung.
Fotos:
Arne Schmitt, o.T., Still aus dem Video: Stadt-Gegenstadt, 2018, (c) Arne Schmitt / VG Bild-Kunst, Bonn 2019
Arne Schmitt, o.T., aus der Arbeit Zeichen der Zeit. Zur Geschichte eines geschichtslosen Gebiets genannt Parkstadt Schwabing, 2019, (c) Arne Schmitt / VG Bild-Kunst, Bonn 2019